Endlich geht meine Reise richtig los. Ich habe einige Tage warten müssen. Auf mein Auto. Ein Toyota Estima Lucida LUXUS! Kennt in Deutschland wohl kein Mensch, aber im Prinzip ist das hier ein gängiger Van, der einige Modifikationen beinhaltet und mich nun (hoffentlich) quer durch Neuseeland fahren wird. Und einen Namen hat der Kleine auch schon: Aihe – das ist Maori für “Delfin”. Vielen Dank an die Taufpatin Sabine!

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Backpacker Auto: Quer durch Neuseeland

Warum aber habe ich mir ein Auto gekauft um damit durch Neuseeland zu fahren? Es gibt ja eigentlich genug andere Optionen wie Hop on – Hop off Busse, Züge etc. Nun, ich will unabhängig sein. Ich will da hin gehen wo ich morgens Lust drauf habe. Und ich möchte nicht immer in Hostels schlafen. Deshalb habe ich mir dieses umgebaute Auto gekauft und kann damit einfach nach Herzenslaune quer durch Neuseeland fahren. Und das beste ist: ich kann auch drin schlafen! Denn hinten gibt es keine Sitze mehr, hinten gibt es ein Doppelbett. Dazu noch jede Menge (naja das ist Definitionssache…) Stauraum für all den Krimskrams, den man als Camper – denn das bin ich ja nunmal – dabei haben sollte. Faktisch sieht das dann so aus:

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Ich habe natürlich viel gelesen und mit Leuten gesprochen wie man am besten an ein Auto kommt, was man beachten soll und was einfach scheisse ist. Und der größte Mist an einem eigenen Auto ist, dass man das wieder verkaufen muss, wenn man Neuseeland verlässt. Und ich habe so einige in Auckland getroffen, die schon seit Wochen dort abhängen und ihre Karre nicht los werden. Klar, jetzt ist Winter und die Nachfrage ist mau (wer ist schon so bescheuert wie ich und campt im Winter???), aber auch wenn ich wieder aus Neuseeland raus muss wird noch nicht wirklich ein riesiger Ansturm sein.

Also was machen? Ein Auto von einem verzweifelten Backpacker kaufen, der unbedingt sein Gefährt los werden muss? Der angefallene Reparaturen irgendwie mit Kabelbinder und Uhu hingebogen hat? Und dann am Ende 2 Wochen Auckland, weil ich keine Ahnung habe, wie ich das Ding wieder los werde? Ne – echt mal. Darauf hab ich keinen Bock. Das ist zwar mit Sicherheit günstiger, aber ich habe was besseres gefunden!

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Kiwi Cruise Control – Auto kaufen und wieder zurück bringen

Kiwi Cruise Control! Das ist eine Deutsche, die einen Neuseeländer geheiratet hat. Und die haben echt eine super Geschäftsidee: Sie verkaufen dir ein Auto, in meinem Fall für 5900$, machen vorher noch mal einen kompletten Servicecheck, füllen alles auf (Öl, Kühlwasser etc.) und geben dir ein Auto, das einfach mal nicht nur geflickt wurde, wenn etwas kaputt gegangen ist. Warum? Weil du einen fixen Rückkauf mit ihnen vereinbarst. Das bedeutet, dass du am Ende deiner Reise das Auto wieder zu ihnen fährst und dann zwischen 40 und 60% des Kaufpreises wieder zurück bekommst. In meinem Fall – bei 3 Monaten – also 57%. Und das Beste: Sie haben ein riesiges Lager mit allem Möglichen Kram, aus dem man sich kostenlos bedienen kann. Ich hab nämlich keine Lust mir Geschirr, Besteck, Campingkocher etc. zu kaufen. Das muss ich am Ende ja doch nur wegwerfen. Ach und sogar eine Gitarre gabs dazu!

Und dann also los – nachdem ich etwas Hick Hack mit der Bank hatte bis das Geld von Deutschland nach Neuseeland gekommen ist. Rein ins Auto und dann erst mal: LINKSVERKEHR! Gut, hatte ich in Thailand ja auch schon, aber mit dem Roller. Mit dem Auto? Noch mal ne ganz andere Nummer! Testfahrt mit Darren gemacht, einmal links abgebogen und dann fängt der Neuseeländer pltötzlich hysterisch an zu schreien “Linke Seite! Linke Seite!”. Ach ja, da war ja was. Aber seit dem: alles gut!

Nachdem ich also das Auto mit allem was ich brauche vollgeladen habe bin ich einfach los gefahren. Einfach mal Richtung Süden. Und wenn es dunkel wird fährst du vom Highway runter, suchst dir eine Nebenstraße und stellst dich da hin. Und da du keine Ahnung hast wo du bist und alles dunkel ist, fragst du dich, wie du wohl aufwachst. In meinem Falle dann so:

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Joa. Kann man nicht meckern. Die Nacht war schon gewönungsbedürftig. Es ist richtig frisch, aber Gott sei Dank habe ich mir in Auckland noch einen Schlafsack gekauft, der bis -7 Grad hält. Die 150$ haben sich auf jeden Fall gelohnt, denn das Einzige, was etwas kalt wird ist die Nase. Damit kann ich leben!

Und los: fahr mich durch Neuseeland Aihe!

Zähne putzen am Kofferraum und dann wieder auf die Straße. Weiter nach Süden. Und erst mal irgendwo anhalten: Ich brauche noch einige Klamotten, der USB Adapter für den Zigarettenanschluss funktioniert nicht und ich brauche eine Telefonzelle, damit ich 1 GB freien WLAN Traffic bekomme (dafür liebe ich Neuseeland!). Denn ganz wichtig: Campermate! Mit der App findet man so ziemlich jeden Campingplatz. Und an der Straße pennen ist nicht nur etwas assi, es ist teilweise auch verboten. Zwischenstop in Huntly also. Klamotten kaufen, was Essen und mal die Wäsche in die Laundry bringen. Läuft. Und dann suchen wir uns mal einen schicken Campingplatz. Gelandet bin ich dann hier:

Was dann in etwa so aussieht:

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Ein Campingplatz (fast) ganz für mich alleine. Geilo! Und kostet auch nix. Am See. Irre. Und ich hab mich schon tagsüber gefreut, weil es keine Wolke am Himmel gab. Eine Sternenklare Nacht soll bitte bitte kommen. Und sie kam. Und ich hab mir so gewünscht mal die Milchstraße zu sehen. Also mal so richtig. Aber was dann kam, war einfach lächerlich…

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BITTE?!? So sieht das also aus? Irre! Die ging quer über den gesamten Himmel. Ich werde die Tage sicher noch mal einige andere Bilder davon posten, denn so was habt ihr noch nicht gesehen. Das war der Hammer!

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Die Nacht war aber nicht nur sternenklar, sondern auch rattenkalt. Mein Handy hat 2° angezeigt, aber nachdem nicht nur die Scheiben, sondern sogar meine Brille gefroren waren, denke ich, es könnte etwas unter 0 gewesen sein.

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Egal. Muss man durch. Das nennt man Abenteuer. Das ist Backpacking. Mit dem eigenen Auto. Im Winter von Neuseeland!

Und hier noch mal einige Bilder von Aihe. Ich hoffe euch geht´s gut, ich fahr jetzt mal nach Hobbingen!

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